„Tanklöschfahrzeug mit Allradantrieb, 2000 Liter Löschwasser und 100 Liter Schaummittelkonzentrat“
Fahrgestell: MAN TGM 15.290 4×4 BL, Radstand 3950 mm
Baujahr: 2020
Besatzung: 1+6
Das Tanklöschfahrzeug stellt den Brandschutz in der Gemeinde sicher und ist das Rückgrat der Feuerwehr. Mit seinem Löschwasservorrat von eigentlich sogar 2100 Liter ist es das erste Einsatzmittel bei Bränden und bei kleinerem Brandausmaß meist auch ausreichend, überbrücken wir damit bei größeren Einsätzen zumindest die Zeit, die zum Aufbau einer Löschwasserversorgungsleitung benötigt wird.
Fahrzeug für Brandeinsätze
Die Ausrichtung des Fahrzeugs ist klar auf die universelle Brandbekämpfung bei minimalem Personalaufwand abgestimmt. Mit einem zusätzlichen mobilen Monitor (=“Wasserwerfer“) konnte dies auch bei der Wasserabgabe umgesetzt werden. Beidseitige Schnellangriffsverteiler, drei Schlauchtragekörbe mit je 45m Druckschlauch C52 in Kombination mit einem 30m C42 Schlauchloop ermöglichen das schnelle verlegen von langen Angriffsleitungen, der auf einem der Körbe aufgeschnallte Rauchvorhang bringt zusätzliche Sicherheit für den Atemschutztrupp und Personen im Fluchtbereich von Gebäuden.
Für technische Einsätze wird lediglich ergänzende Ausrüstung zum LFB-A1 mitgeführt und so die Fokussierung der beiden Fahrzeuge auf ihre Kernaufgaben konsequent fortgeführt.
Fahrerkabine und Mannschaftsraum
Durch die Aufteilung der 1+6 Besatzung auf drei Sitzreihen mit 2, 3 und 2 Sitzplätzen, fand zwischen Fahrer und Gruppenkommandant eine kleine Mittelkonsole mit großem Ordnerfach und praktischer Ablage Platz. In der 2. Reihe gegen die Fahrtrichtung befinden sich die PA-Halterungen mit manueller Entriegelung.
Aufgrund der zahlreichen Funktionen wurde ein zentrales Fahrer-Bediendisplay (visualisierte CAN-Bus Steuerung) eingebaut, welches die Bedienung erheblich erleichtert. Das Bild der Rückfahrkamera wird ebenfalls darauf angezeigt. Zwei Helmhalterungen sorgen für zusätzliche Ordnung.
Die Beleuchtung im Mannschaftsraum ist zweifärbig ausgeführt. Die Farbe Rot sorgt für eine ausreichende Beleuchtung des Mannschaftsraumes bei Nachtahrten, aber die Augen sind beim Aussteigen ausreichend an die Dunkelheit gewöhnt. Und natürlich Weiß um bei Bedarf ausreichend Helligkeit zu haben.
Actiontower
Eigentlich nur ein Regal im Mannschaftsraum, welches durch die reduzierte Besatzung zwischen den beiden Sitzplätzen in Reihe drei Platz fand, ist er doch ein zentraler Bestandteil des Fahrzeugkonzepts. Jeder der drei Atemschutzträger kann sich dadurch bereits auf der Anfahrt schnell und übersichtlich mit der notwendigen persönlichen Zusatzausrüstung ausstatten. Unter anderem auch die neuen Brandfluchthauben, die die Rettung von Personen aus verrauchten Gebäuden ermöglichen. Um die Dokumentation im Anschluss zu erleichtern, fand sich auch noch Platz für eine ausziehbare Schreibunterlage.
Druckzumischung und hochkonzentriertes Schaummittel
Ein Highlight ist die ins Fahrzeug integrierte Druckzumischanlage „Digimatic 22“. Sie ermöglicht es, das Schaummittel entweder direkt aus dem Schaummitteltank oder aus Kanistern, bedarfsgerecht und ohne Druckverlust dem Löschwasser beizumengen.
Um Gewicht zu sparen, haben wir uns bei der Befüllung des Tanks für ein hochkonzentriertes Mehrbereichsschaummittel (Sthamex K1%) entschieden. Damit lässt sich mit nur 1% Zumischrate bereits hochwertiger Mittel- und Schwerschaum erzeugen.
Hauptanwendung des Systems ist aber die Erzeugung von Netzwasser, welches aufgrund der aufgehobenen Oberflächenspannung deutlich besser in das Brandgut eindringt und die Löschwirkung im Vergleich zu reinem Wasser erheblich verbessert. Dies geschieht durch Reduktion der Zumischrate per Knopfdruck des Maschinisten auf 0,1%.
Durch diese Kombination konnte im Vergleich zu der sonst üblichen Ausführung der Schaummittelbedarf um zwei Drittel und die laufenden Kosten immerhin um die Hälfte reduziert werden. Gleichzeitig ist es uns nun möglich bis zu einem Durchfluss von 2000 l/min alle vorhandenen Strahlrohre und Wasserwerfer mit Schaum oder Netzwasser zu betreiben. Hier waren wir bislang auf eines von zwei Spezialrohren mit nur 200 l/min angewiesen.
Im direkten Vergleich mit herkömmlichen Schaummitteln, die mit 3%, führen wir also effektiv 300 Liter Schaummittel mit.
Beleuchtung
Da die meisten Einsätze bei Dunkelheit stattfinden, ist es bei der Feuerwehr eigentlich schon seit langem obligat möglichst viel Beleuchtung vorzusehen. Stand der Technik ist da heute die LED-Technologie, so wurde wie auch bereits beim LFB-A1 die komplette Beleuchtung des Fahrzeugs wie Rangierscheinwerfer, Mannschaftsraum-, Geräteraum-, & Umfeldbeleuchtung entsprechend ausgeführt. Erstmalig bei der FF Hofkirchen kommt aber hier ein Lichtmast mit 8 Stück 56 W LED-Scheinwerfern zum Einsatz, die über die Bordspannung des Fahrzeugs betrieben werden und somit keine Anbindung an den Stromerzeuger benötigen.
Um auch für Langzeiteinsätze und Katastrophen besser gerüstet zu sein, wurde zusätzlich ein 600 W LED-Leuchtballon verlastet, der eigenständig auf einem Stativ mit 4,7 m Höhe platziert werden kann.
Auszug aus der Beladung:
- Umluftunabhängiger Atemschutz
- Wärmebildkamera
- Hochleistungslüfter 21″
- Stromerzeuger 14 kVA
- 2x Tauchpumpen: UWP 8-1
- Monitor mit max. 2400 l/min inkl. Gestell für abgesetzten Betrieb und Schaumaufsatz
- mobiler Monitor mit max. 950 l/min und Schaumaufsatz
- 2-teilige Schiebeleiter, 10 m
- Motortrennschleifer mit 400 mm BTS Ultimate Universaltrennscheibe
- Rettungsplattform
- Teleskopleiter
- Schutzanzüge Stufe II (Säureschutzanzüge)
- Basis-Dekontaminationsausrüstung
- 600 W LED-Leuchtballon („Powermoon“) mit Stativ 4,7 m
Der Weg zum neuen TLFA 2000/100…